Wilkommen Zuhause

Da stehe ich mit meinem Koffer im Innenhof des Kinderheims. Als erstes fällt mir auf, dass der Boden gepflastert ist und das ist deshalb erwähnenswert weil der Weg hierher über rote Sandstraßen geführt hat die sich zwischen Bananeplantagen und kleinen ugandischen Häusschen entlang schlängelte. Deswegen fällt er mir auf, der gepflasterte Boden und auch die zwei Gebäude die den Innenhof umranden. Links von mir liegt das Gästehaus, rechts von mir ist das Gebäude mit den Kinderzimmern. Direkt vor mir liegt noch ein Gebäude aber ich kann nicht erkennnen wer darin wohnt. Es ist ein sicherer Hafen hinter uns schließt sich das große Eisentor. Die Kinde laufen auf mich zu. "How are you? How are you?" Fünfzehn freundliche kleine Gesichter mit wachen neugierigen Augen und viel Respekt schauen zu mir hoch. Die Kids sind vielleicht zwischen zwei und zehn jahre alt die meisten um die sechs oder sieben. "Am fine how are you?" Eine junge wunderschöne Uganderin kommt mir mit einem Baby auf dem Arm entgegen. "You must welcome!" Rose war mehrmals schon in Deutschland und kommt mir freundlicherweise meiner Kultur entsprechend entgegen. Sie zeigt mir mein Zimmer und gibt mir dann von sich aus Zeit um mich frisch zu machen und anzukommen und sie klopft an als es Essen gibt. Es ist ein schwanken hier zwischen deutscher Kultur und Ugandischer ich fühle mich sehr verstanden. Das fällt mir immer wieder auf. Emmanuel, Goretti und Rose, die  Projektleiter haben alle schon Zeit in Deutschland verbracht und das merke ich oft und es macht mir das Ankommen leichter. Es ist noch eine weitere sechsköpfige  deutsche Familie da und die junge Pädagogik Studentin Daniela die hier ein Auslandspraktikum macht. Da wird am Abendessenstisch geprägt von weißen Gesichern auch über deutsche Politik diskutiert und über die Schule oder Taize teilweise lange Gespräche geführt. So anders als in Deutschland ist es auf den ersten Blick alles gar nicht. Aber im Miteinander kommen dann doch Unterschiede zum Vorschein. Niemand hat mir gesagt wann ich aufstehen soll oder wann ich arbeiten soll oder wann ich überhaupt anwesend sein soll und zu welchem Zweck. In Deutschland wurden mir am ersten Tag vVerträge vorgelegt und Dienstzeiten, Urlaubstage und Stundelohn. Zu mir wurde nur gesagt : "You must welcome!" Aber ich habe ein Zimmer bekommen und jeden Tag essen wir zusammen und bleiben noch lange sitzen und reden. Die Kinder spielen auf dem Hof oder machen Hausarbeit. Es ist so viel Liebe und Freude hier. Mein Zimmer liegt neben den Schlafzimmern der Kinder und sobald ich die Türe öffne werde ich von lachenden Kindergesichtern begrüßt. Jeder will meine Hand nehmen und redet auf mich ein. Jedes mal spüre ich wie wunderbar dieses Geschenk ist, dass ich hier sein darf.Trotzdem bin ich oft  Müde denn Eindrücke erschlagen mich und ich stehe jeden Morgen vor sechs Uhr auf um mit den Kindern das Morgengebet zu singen. Ich wünsche mir in diese Gemeinschaft hineinzufinden, aber das braucht hier viel Eigeninitiative denn aktuell bin ich auch ein bisschen noch der Gast im Gästehaus.