Good Morning Madam Lea!

Das ist ugandische Schule!

50 Kinder in einer Klasse alle in Uniform, alle kahlgeschoren und alle totaaal aufgeregt wer diese weiße Lehrerin wohl ist und was sie wohl so mitbringt. Schüler in Uganda sind, nach meinem ersten Eindruck, einfacher zu händeln als meine Deutsche Klasse es ihrerzeit glaube ich war, aber vielleicht ändert sich das auch noch, wenn die Schüler sich an meine Hautfarbe gewöhnt haben.

Ich muss sagen, dass mir das Unterrichten unglaublich Spaß macht. Ich wurde ins kalte Wasser geworfen. Die Deutschlehrerin ist immer sehr bechäftigt und wenn ich nicht unterrichte, unterrichtet in den meisten Fällen gar niemand. Zumindest kann sich in der S1 nach einem dreiviertel Jahr unterricht keiner mit Namen und Alter vorstellen. Das ist doch eine Aufgabe für die junge motivierte Jessie! Was mich am Anfang sauer gemacht hat, nämlich dass diesen Kindern zumindest meines Erachtens nach kaum Struktuierter Deutschunterricht zukommt, ist jetzt einfach meine Aufgabe für dieses Jahr. Diese Kids sind motiviert und sie haben Freude an der Sprache. Ich habe nach einem Lehrplan gefragt. Die Deutschlehrerin hat ihn dann zum ersten mal selber angeschaut und wir haben ein Konzept erstellt. Sie war wohl beinah erstaunt dass es einen gibt. Ich muss mir immer wieder ins Gedächtnis rufen dass das wohl einfach Uganda ist. Die Lehrer haben es einfacher. Es ist vollkommen in Ordnung nicht zum Unterrichten zu erscheinen. Es ist hier in Ordnung als Lehrerin angestellt zu sein, aber gleichzeitig in der Hauptstadt zu studieren und nur Dienstags zu kommen obwohl jeden Tag Deutschunterricht eingetragen ist. "Ich habe zu tun" und dann ist das in Ordnung. Es macht vieles leichter auch für mich wenn ich wegen meines Visums nach Kampala muss, rechnet mir das keiner an. Ich könnte sagen: "Ich bin müde, ich mag heute nicht kommen" und es wäre absolut in Ordnung.

Aber ich will dass diese Schüler unterrichtet werden. Deswegen wollte mir die Direktorin gleich alle Klassen und alle Stunden übertragen inklusive Stundenkonzept und Examen aber das war mir dann doch zuviel. Ich habe mich für zwei Klassen entschieden. Die S3 die Deutsch als Kernfach gewählt hat (sieben Schüler) und die S1 die grade erst anfängt.

Goooott, ich wusste gar nicht dass eine Lehrerin in mir steckt :D

ich hatte richtig Herzklopfen mich alleine vor diese Klasse zu stellen, die mich noch nie gesehen hatte, und die ich noch nie gesehen habe und mit ihnen eine Stunde zu unterrichten, was ich noch nie getan habe. Aber ich habe mich vorbereitet und mein Bestes gegeben immer nach dem Motto. Sogar schlecht ist besser als gar nicht unterrichtet zu werden also breite Schultern, bestimmte Sprache, Augenkontakt und los gehts. 

Und es hat so Spaß gemacht!

Und was für eine junge motivierte Referendarin ich bin :)

Und ich muss sagen die Schüler machen wirklich super gut mit. In Uganda ist es vage formuliert, glaube ich nicht unbedingt üblich Stunden richtig vor und nach zu bereiten. Da waren die Schüler ganz schön baff als ich mit Zeichnungen, Klebeblättern und Farben kam. Ich habe versucht alle Pädagogik, die ich irgendwo mal mitbekommen habe anzuwenden und ich habe richtig Feuer gefangen genauso wie die Kids. Wenn ich diese Schule verlasse werden meine Schüler einen weiten Sprung gemacht haben und die Lehrer werden sagen : Wow, was für eine engagierte Muzungu wir doch haben und wie gut die Kinder abgeschnitten haben!:)

 

 

 

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